Sparplan: Wie Geld für Patenkind oder Enkel sparen
Sind Sie in der schönen Situation, Götti zu sein und ein Patenkind zu haben? Oder sind Sie vielleicht sogar stolzer Grossvater von einem Enkelkind? Vielleicht haben Sie sich die Frage schon gestellt, wie Sie für Ihr Patenkind Geld sparen können. Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten auf. Das Ziel ist jeweils, zur Konfirmation in 15 Jahren oder zum 16., 18. oder 20 Geburtstag eine grössere Geldsumme angespart zu haben, die Sie Ihrem Enkel oder Göttikind schenken können.
Wann mit Sparen beginnen?
Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Möglichst früh. Machen Sie sich den Zinseszins-Effekt zu Nutze und fangen Sie deswegen gleich bei der Geburt mit Sparen an. Wie stark sich der Zinseszins-Effekt auswirkt, können Sie mit unserem kostenlosen Excel-Rechner zum Zinseszins selbst nachprüfen.
Betrachten Sie die folgenden zwei Tabellen. Sie zeigen Ihnen abhängig vom jährlichen Sparbetrag (200 Franken oder 1‘000 Franken), wie viel Geld bei einem bestimmten Zinssatz nach wie vielen Jahren angespart wird.
Wenn Sie also jährlich 1‘000 Franken für Ihr Patenkind oder Ihren Enkel sparen, dann wird der Kontostand bei 3% Zins nach 16 Jahren rund 20‘750 Franken betragen, wovon 4‘750 Franken aus Zinsen und Zinseszinsen stammen.
Wie viel Geld sparen?
Wie viel Geld Sie für Ihr Göttikind oder Ihren Enkel sparen sollen, hängt von Ihnen selbst ab. Überlegen Sie sich
- wie viel Geld will ich fürs Göttikind sparen?
- wie viel Geld kann ich fürs Göttkind sparen?
und wählen Sie den tieferen der beiden Beträge. Wenn Sie über ein knappes Budget verfügen, dann wird der zweite Punkt den Ausschlag geben. Wenn Sie gut verdienen, dann wird der erste Punkt entscheidend sein. Üblich sind Geschenke von mehreren hundert bis mehreren tausend Franken. Vielleicht fahren Sie gerne Auto und möchten Ihrem Patenkind zum 18. Geburtstag das Geld für die Autoprüfung oder gleich für ein Auto schenken. In diesem Fall – falls Sie genügend Geld sparen können – sollten 2‘000 Franken (für die Autoprüfung) oder 10‘000 Franken (für ein Occasion-Auto) in 18 Jahren zusammengespart werden.
Wie häufig Geld sparen?
Die meisten Schweizer, die für Ihr Patenkind langfristig Geld sparen, eröffnen ein Konto und zahlen dort monatlich oder jährlich Geld ein, was wir Ihnen auch empfehlen. Natürlich könnten Sie auch gleich bei der Geburt einen stattlichen Betrag auf ein Konto einzahlen und anschliessend nichts mehr einzahlen. Doch nicht viele verfügen über ein grösseres Barvermögen, das sie so entbehren können. Was wir Ihnen nicht empfehlen, ist das Geld erst in den letzten Jahren, also z.B. wenn der Enkel oder der Göttibub 15 Jahre alt ist, anzusparen. Sie werden so nur wenig vom Zinseszins-Effekt profitieren und möglicherweise gestattet Ihnen Ihre finanzielle Situation in eineinhalb Jahrzehnten es nicht mehr, Ihrem Patenkind einen grösseren Geldbetrag schenken zu können.
Wie Geld sparen? Als Konto oder mit Aktien?
Ein kritischer Punkt ist, wie Sie das Geld für Ihren Enkel oder das Göttikind anlegen wollen. Sie haben dazu zwei grundsätzliche Möglichkeiten zur Anlage: auf einem Konto als Bargeld oder in einem Wertschriften-Depot mit Aktien.
Konto: Die Kontolösung hat den Vorteil, dass sie keinen Wertschwankungen unterliegt und Sie von einem Vorzugszins profitieren können: Viele grosse Banken bieten speziell für solche Zwecke ein Geschenk-Sparkonto an, wie z.B. die Credit Suisse (ca. 1.5% mehr Zins als auf dem Privatkonto, bis 18 Jahre) oder PostFinance (ca. 1.5% mehr Zins als auf dem Privatkonto, bis 20 Jahre und bis maximal 25‘000 Schweizer Franken). Die Kontoführung ist zudem meist kostenlos. Das Geld können Sie per Dauerauftrag oder auch flexibel jeweils auf eigenen Wunsch einzahlen.
Wertschriften: Eine alternative mit deutlich mehr Risiko, aber einem höheren erwarteten Zins, ist ein Fonds-Sparplan. Die Credit-Suisse bietet beispielsweise einen Geschenk-Fondssparplan an. Dabei fallen keine Depotgebühren an, und es fällt lediglich eine Ausgabekommission in Prozent des investierten Betrages an (keine Mindestkommission). Solche Sparpläne können starken Kursschwankungen unterliegen, weswegen sich dies nur für risikobereite Sparer eignen. Zudem sollten Sie den Aktienanteil in den Jahren vor dem Verschenken ans Götti- oder Enkelkind stetig reduzieren, weil der Anlagehorizont – die Anlagedauer – sinkt. Das Problem bei Anlagefonds aus Fonds-Sparplänen sind die viel zu hohen Gebühren. Das TER – die Verwaltungskosten pro Jahr – beträgt oft deutlich über 1.0 Prozent, was sich negativ auf die Rendite auswirkt. Sie sehen das daran, dass kaum ein solcher Fonds den Vergleichsindex (Benchmark) auf lange Frist schlägt. Wenn Sie sich für einen Fondssparplan entscheiden, dann sollten Sie einen reinen Aktienfonds wählen. Die Verwaltungskosten bei Fonds, die auch noch auf Obligationen setzen, sind im Verhältnis zur erwarteten Rendite noch viel höher als bei reinen Aktienfonds.
Wenn Sie sich ein wenig auskennen, dann wäre allenfalls die direkte Anlage von Geld eine Möglichkeit. Wir empfehlen hier den Kauf von Fonds und nicht von einzelnen Aktien. Langfristig günstig fahren Sie mit passiven Anlagen in ETF oder Indexfonds.
Zusammenfassung Geld sparen für Enkel oder Patenkind
Das wichtigste aus finanzieller Sicht ist, dass Sie sich überlegen, wie viel Geld Sie Ihrem Enkel oder Patenkind später überreichen wollen und früh mit sparen beginnen. So machen Sie sich den Zinseszins zunutze und lassen das Geld für sich arbeiten.
Und das wichtigste überhaupt ist, dass Sie sich nicht nur um das finanzielle Wohl Ihres Enkels oder Patenkinds sorgen. Schliesslich dreht sich das Leben nicht nur ums Geld. Verbringen Sie qualitativ hochwertige Zeit mit Ihrem Enkel oder mit Ihrem Göttibuben/Göttimädchen, schaffen Sie Erlebnisse und schöne Erinnerungen – so profitieren sie beide am meisten!
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