In der Theorie ist es meistens einfach. In der Praxis kommt man hin und wieder ins Straucheln.

Im 4. Teil der Serie “Wie viel Geld sparen?” geht es um die Umsetzung der Massnahmen und deren Einhaltung. Das Umsetzen ist im eigentlichen Sinne ziemlich einfach. Es gilt nur, das umzusetzen, was man sich (realistisch) geplant hat. Das schwierigste daran ist definitiv, die nötige Disziplin mitzubringen, um diese Massnahmen durchzuführen – das natürlich über eine längere Zeit. Hiermit sollte man sich immer wieder selbst die Frage stellen: “Habe ich mich überschätzt?”

Wenn Sie ein Otto Normalo sind (wie ich auch) halten Sie sich über mehrere Monate an den Sparplan und geben schliesslich auf. Sie geben Ihr Geld für unnötige Dinge aus, gehen auf Reisen, trinken zu oft und zu viel an der Bar etc. Dadurch werden sich Ihre Ersparnisse langsam verkleinern, bis Sie schlussendlich realisieren, dass Sie den Faden verloren haben. Die Folge wäre dann ein neuer Sparplan mit einem neuen Budget. (Was, nochmals von vorne anfangen?).

Wenn Sie die vorherigen Teile dieser Serie gelesen haben, dann wissen Sie, dass ich jetzt sagen werde: “Diese flexiblen Kosten müssen Sie schon im Voraus in Ihr Haushaltsbudget einkalkulieren.” Somit würde sich Ihr Soll-Wert (Ziel) wieder nach unten verändern. Oder anders gesagt: “Setzen Sie nicht so hohe Ziele!”

Sie möchten sagen, Sie haben wieder einmal Ihre Ziele nicht richtig gesetzt, nicht richtig geplant oder Ihre Massnahmen nicht richtig umgesetzt?

Okay, Sie sind nicht der einzige.

Es gibt so viele Arme und Reiche, Junge und Pensionierte, denen es genauso geht. Jetzt wissen Sie immerhin, dass Sie nicht allein sind. Was das Ihnen nützt? Das ist doch ein Grund, nicht so schnell die Motivation zu verlieren, nicht? Hier haben wir einige Tipps, die Ihnen beim Geld sparen helfen könnten:

 

Lernen Sie mit sich selbst zu verhandeln

Sie werden immer Zeiten erleben in denen Sie die Regeln (von Ihnen gesetzte) brechen. Wenn Sie dies kompensieren können, ist dies nicht allzu schlimm. Beispielsweise gönnen Sie sich einen kleinen Ausflug mit der Familie oder mit Freunden. Erlauben Sie sich hiermit ein bisschen Geld aus Ihrem Haushaltsbudget rauszunehmen. Dies kompensieren Sie dann damit, indem Sie die nächste Woche nur von Butter und Brot ernähren. Es darf selbstverständlich nicht so sein, dass Sie hungern müssen, sondern viel eher, dass Sie ein bisschen auf Ihren “Luxus” verzichten.

 

Erzählen Sie der ganzen Familie über Ihr Vorhaben

Dies wird Ihnen helfen, mehr bei der Sache zu sein. Möglicherweise werden Sie sogar Unterstützung bekommen. Der Hauptvorteil ist, dass Sie jeden Tag an Ihren Sparplan erinnert werden, “Na (Name), wie sieht’s denn mit dem Sparen aus?”, oder ähnliche Bemerkungen. Noch besser ist aber, Ihre ganze Familie wird es wissen, wenn Sie aufgegeben haben.

 

Treffen Sie sich mit Freunden, die auch Sparpläne haben

Wenn Ihre Freunde ähnliche Ziele verfolgen wie Sie, treffen Sie sich mit ihnen – z.B. regelmässig an bestimmten Wochentagen. Tauschen Sie Erfahrungen und Tipps aus, wie Sie beim Sparen besser werden können während Sie eine gesellige Zeit mit ihnen verbringen. Dies hält Sie auf Trab und gibt Ihnen den nötigen Motivationspush, wenn Sie sich mal ausgebrannt fühlen. Gleichzeitig entwickelt sich ein gewisser Reiz, den Freunden beim nächsten Mal über Erfolge berichten zu können.

 

Machen Sie sich regelmässig automatisierte Reminder

Wenn Sie ein Ziel unbedingt erreichen wollen, müssen Sie Ihr Ziel jeden Tag vor Augen haben. Eine tägliche Erinnerung wird es Ihnen hoffentlich sehr schwierig machen, dieses zu vergessen. Noch besser wäre eine Erinnerung, welche Ihnen sagt, wie viel Sie heute ausgeben dürfen. Dies erfordert jedoch einige Kalkulationen und deshalb einige Zeit beanspruchen.

Hier ein kleiner Einblick in diese etwas komplizierte Kalkulation:

 

Kalkulieren Sie auf den Tag genau

Wie machen Sie das bei so vielen Faktoren? Hier ganz kurz erklärt:

Der Schlüssel ist es, alle Fixkosten inklusive Ihr gewünschter Sparbetrag vom Monatseinkommen abzuziehen. Den Rest dividieren Sie durch die Anzahl Tage, die noch bis zum nächsten Zahltag verbleiben – also meist 30 Tage. Das Resultat gibt an, wie viel Sie pro Tag im Schnitt ausgeben können.

 

Gönnen Sie sich etwas

Vor lauter Sparen sollten Sie nicht vergessen, sich ab und zu mal belohnen. Etwa dafür, dass Sie bisher beim Sparen so konstant wart. Warum das so wichtig ist, werden Sie spätestens nach ein paar Monaten merken. Es kommt natürlich drauf an, wie Sie sparen. Wenn Sie zwei Monate radikal sparen, merken Sie, dass das langfristig gar nicht funktionieren kann. Ihr Leben bestände nur noch aus Sparen.

Behalten Sie immer im Hintergedanken, dass Sie in Ihrem ganzen Leben mit Sparen konfrontiert sind. Es ist nur die Intensität, die sich immer ändert. Je höher diese Intensität, umso schwieriger ist es, das über längere Zeit zu machen.

Wenden Sie ca. zehn Minuten pro Tag Zeit auf, um sich ein bisschen über neue Tipps und Methoden zu informieren. Dies hilft Ihnen eine gesunde Einstellung gegenüber Geld zu entwickeln.

 
Autor: Dieser Beitrag wurde von Stephan Tchen verfasst.