Geld in Aktien anlegen
Wir haben im Artikel zum Thema Geld anlegen bereits ausführlich berichtet, nach welcher Strategie Sie Ihr Geld anlegen können. Abhängig davon, wie viel Risiko Sie eingehen können und wollen, leitet sich die Anlage Ihres Vermögens in verschiedene Anlagekategorien (wie Aktien oder Obligationen) und Währungen (wie Schweizer Franken, Euro oder US-Dollar) ab. Doch wie sollen Sie konkret Ihr Geld anlegen? Wir gehen das in diesem Artikel im Detail durch. Als Beispiel verwenden wir Herrn Goldschatz. Die verwendeten Zahlen basieren auf dem Stand von Februar 2011.
Geldanlage in Aktien und Obligationen: Anlagebeispiel mit Musterportfolio „Kapitalgewinn“
Herr Goldschatz ist 32 Jahre alt, ungebunden und ohne finanzielle Verpflichtungen, sehr guter Gesundheit, sparsam und gutverdienend. So hat er seit seinem Universitätsabschluss bereits 130‘000 Franken auf seinem Lohnkonto angespart. Mit seinem Jahreseinkommen im sechsstelligen Bereich leistet er jährlich den Maximalbetrag in die Säule 3a und kauft sich zwecks Steuerersparnis mit 10‘000 Franken jährlich freiwillig in die Pensionskasse ein.
Herr Goldschatz geht gerne Risiken ein. Er liebt das Abenteuer, ist Grenadier im Militär und zockt gerne beim Kartenspiel mit Freunden. Mit seinem Universitätsabschluss in BWL interessiert er sich für die Wirtschaftswelt, und er hat auch schon mit Optionen spekuliert. Seit er berufstätig ist, hat er sich aber nicht mehr um sein Vermögen gekümmert. So liegen seine 130‘000 Schweizer Franken bei der Credit Suisse auf dem Privatkonto brach – zu aktuell 0.125% Zins. Er will sein Vermögen nun so anlegen, dass er eine deutlich höhere Rendite als bisher erzielt, sodass er es zusammen mit seinen weiteren Ersparnissen in 10-15 Jahren zur teilweisen Finanzierung eines Eigenheims verwenden kann.
Kurz-Analyse: Herr Goldschatz weist eine hohes Risikoprofil auf. Er kann und will hohe Risiken eingehen. Herr Goldschatz entscheidet sich deswegen für das Musterportfolio „Kapitalgewinn“, bei dem 60% des Vermögens in Aktien und 40% des Vermögens in Obligationen angelegt werden.
Auf Anlagen in Immobilien und alternative Anlagen verzichtet er. Das macht bei seinem relativ geringen Vermögen auch Sinn.
Anhand des Muster-Portfolios zur Geldanlage könnte Herr Goldschatz also
- 60% in Aktien und 40% in Obligationen anlegen
- Eine Währungsaufteilung von 40% Schweizer Franken, 25% Euro, 15% US-Dollar und 20% andere Währungen haben
Diese Zahlen sind ungefähre Richtsätze. Es ist immer möglich, sein Risiko zu senken, indem der Aktienanteil geringer gehalten wird und indem der Anteil an Schweizer Franken erhöht wird.
Wie viel Geld in Aktien und Obligationen anlegen?
Das frei verfügbare Vermögen von Herrn Goldschatz beträgt 130‘000 Franken. Herr Goldschatz kann aber nicht all dieses Geld für 10 oder mehr Jahre in Aktien und Obligationen anlegen. Er benötigt eine Reserve, über die er sofort frei verfügen kann. Herr Goldschatz fühlt sich wohl, wenn er 30‘000 Franken in Cash auf seinem Privatkonto hat. So kann er sich einen luxuriösen Urlaub, ein teures Mountain-Bike, eine schöne Uhr oder eine Steuernachzahlung problemlos leisten. Somit kann Herr Goldschatz aktuell 100‘000 Franken langfristig anlegen.
Geld in Aktien anlegen
Gemäss der Anlagestrategie kann Herr Goldschatz 60‘000 Franken in Aktien anlegen. Weil diese Summe unter einer halben Million Schweizer Franken liegt, empfehlen wir die ausschliessliche Anlage des Geldes in Fonds, weil sonst keine kostengünstige Verteilung des Risikos (Diversifikation) erreicht werden kann. Aufgrund der tiefen Gebühren empfehlen wir zudem die Anlage in Exchange Traded Funds (ETF).
Jetzt stellt sich die Frage, in welche ETF das Vermögen angelegt werden soll. Aufgrund der grossen Auswahl an ETFs empfehlen wir einen Übersichtsdienst zu nutzen, um nicht nur Produkte einer spezifischen Bank zu sehen, und so unabhängiger geeignete ETF zu finden.
Eine mögliche Aufteilung der 60‘000 Schweizer Franken nach Regionen könnte sein:
- 20‘000 Schweizer Franken in Aktien Schweiz
- 20‘000 Schweizer Franken in Aktien Europa
- 10‘000 Schweizer Franken in Aktien USA/Nordamerika
- 10‘000 Schweizer Franken in Asien/Schwellenländer/Emerging Markets
Schauen wir uns nun für jede Region an, welches geeignete ETF sind.
ETF auf Aktien Schweiz
In unserem obenerwähnten Artikel zu ETF haben wir bereits aufgezeigt, dass die beiden Indizes Swiss Market Index (SMI) und Swiss Performance Index (SPI) zu stark auf einige wenige Schwergewichte (Nestle, Novartis, Roche, CS, UBS) und Branchen (Pharma, Banken/Versicherungen, Nahrungsmittel) fokussiert sind. Wir empfehlen deswegen die Anlage in ein ETF auf den Swiss Leader Index, bei dem die Gewichtung der grössten Titel beschränkt ist.
Eine mögliche Wahl wären das UBS-ETF SLI oder das CS ETF (CH) on SLI.
ETF auf Aktien Europa
Es gibt mehrere Dutzend kostengünstige ETFs auf europäische Aktien-Indizes. Der bekannteste europäische Aktienindex ist der Euro Stoxx 50, der 50 grosse börsennotierte Firmen aus der Eurozone umfasst. Dazu gehören bekannte Unternehmen wie Total, Telefonica, E.ON, Daimler, Bayer, SAP, France Telecom, Vivendi, Alstom, AXA. Noch breiter gestreut – und inklusive nicht Euro-Ländern wie Grossbritannien und Schweden – ist der Stoxx Europe 600. Daneben ist auch der MSCI Europe ein breit gestreuter europäischer Aktienindex.
Bei der Wahl des ETF würden wir darauf achten, dass
- das ETF an der Schweizer Börse SIX gehandelt wird (was idR zu günstigeren Konditionen beim Handel führt)
- dass das TER (Total Expense Ratio; Verwaltungsgebühren) am unteren Ende der Vergleichsgruppe liegt
- dass das verwaltete Vermögen mindestens 100 Millionen Franken beträgt (so kann man davon ausgehen, dass das ETF auch auf längere Frist am Markt bleibt)
Ein ETF für europäische Aktien, das diese Kriterien erfüllt, ist z.B. der db x-trackers Stoxx Europe 600 mit einem TER von 0.20% und einem verwalteten Vermögen von über 1‘200 Millionen Franken.
ETF auf Aktien USA/Nordamerika
Sehr bekannte Indizes für US-amerikanische Aktien sind der Dow Jones Industrial Average (mit den 30 grössten US-Aktiengesellschaften), der S&P 500 Index (mit den 500 grössten US-Firmen), der NYSE Composite (mit allen am New York Stock Exchange gelisteten Firmen), der Nasdaq-100 (100 grösste Technologiefirmen, die an der NASDAQ-Börse gehandelt werden) sowie der Russell 2000 (mit 2‘000 Nebenwerten).
Für das Portfolio von Herrn Goldschatz macht eine Anlage nur in Technologiewerte oder nur in US-Nebenwerte keinen Sinn. Eine gute Wahl wäre sicherlich ein ETF auf den breiten S&P 500 Index. Das mit einem Anlagevermögen von über 8 Milliarden Franken mit Abstand beliebteste ETF ist das iShares S&P 500 mit einem etwas überdurchschnittlich hohen TER von 0.40%.
ETF auf Aktien Asien/Schwellenländer/Emerging Markets
Herr Goldschatz möchte vom Wachstum von Schwellenländern profitieren. Auch hier gibt es eine Vielzahl von ETFs, mit denen sich diese Anlagestrategie kostengünstig umsetzen lässt. Im Gegensatz zu ETFs auf Indizes in westlichen Ländern sind die Verwaltungsgebühren (TER) jedoch deutlich höher. Ein beliebtes ETF mit einem Anlagevermögen von mehr als 6 Milliarden Schweizer Franken ist das iShares MSCI Emerging Markets ETF, das breit gestreut in Aktien aus Schwellenländern wie China, Brasilien, Indien, Südafrika und Russland angelegt ist.
Geld in Obligationen anlegen
Für die Anlage verbleibenden 40% des Vermögens in Obligationen könnte nach einem ähnlichen Muster vorgegangen werden. Allerdings ist die Rendite auf Obligationen aktuell so gering, dass es sich kaum lohnt, Obligationen-Fonds zu kaufen. Die Kosten sind im Verhältnis zum erwarteten Ertrag zu hoch. Eine direkte Anlage in einzelne Obligationen wäre eine kostengünstige Alternative. Hier muss aber beachtet werden, dass das Kursschwankungsrisiko bei Obligationen in Fremdwährungen aufgrund von sich ändernden Wechselkursen massiv höher ist als der erwartete Zinsertrag. So entscheidet sich Herr Goldschatz, den Obligationen-Anteil seines Portfolios ausschliesslich in der Schweiz und in Schweizer Franken anzulegen.
Die Zinsen auf Obligationen in der Schweiz sind aktuell sehr tief. Bundesobligationen mit einer Laufzeit von 10 Jahren rentieren gerade mal mit 1.8%. Der Obligationen-Anteil muss aber nicht zwingend in Obligationen angelegt werden. Eine Alternative dazu sind andere festverzinsliche Anlagen wie Kassenobligationen oder auch eine reine Konto-Lösung.
Eine mögliche Lösung zur Anlage eines grösseren Geldbetrags, bei dem hohe Flexibilität und Sicherheit gewährleistet ist, ist das E-Deposito Konto von PostFinance. Hier sind Rückzahlungen ohne Kündigungsfrist von bis zu 100‘000 Franken möglich. Der Zins von 1.0% ist allerdings mickrig. Eine weitere Alternative sind Kassenobligationen, bei denen die PostFinance allerdings auf fünf Jahre lediglich 1.25% Zins bezahlt. Deutlich besser ist der Zins bei der GE Money Bank. Wenn Herr Goldschatz nicht schon Einkäufe in die 3. Säule und in die Pensionskasse tätigen würde, dann wäre dies die deutlich besser rentierende Alternative. In seiner Situation wäre eine Möglichkeit, 30‘000 Franken auf dem E-Deposito Konto zu parkieren und für 10‘000 Franken Kassenobligationen bei der GE Money Bank für 3 Jahre (Zinssatz 2.00%) zu kaufen. So würde er zumindest deutlich mehr Zins als auf seinem Privatkonto erzielen und könnte in ein bis drei Jahren die Lage neu analysieren.
Beispiel Musterportfolio „Kapitalgewinn“
Als Zusammenfassung sieht das Portfolio von Herrn Goldschatz wie folgt aus:
60‘000 Franken der 100‘000 Franken in Aktien anlegen:
- 20‘000 Schweizer Franken in ETF auf Aktien Schweiz
- 20‘000 Schweizer Franken in ETF auf Aktien Europa
- 10‘000 Schweizer Franken in ETF auf Aktien USA
- 10‘000 Schweizer Franken in ETF auf Emerging Markets
40‘000 Franken der 100‘000 Franken in Obligationen anlegen:
- 30‘000 Schweizer Franken auf ein E-Deposito Konto von PostFinance
- 10‘000 Schweizer Franken in Kassenobligationen der GE Money Bank
Die Währungsaufteilung weicht vom Musterportfolio ab. Der Grund ist die ausschliessliche Anlage des Obligationen-Anteils in Schweizer Franken. Insgesamt gliedert sich die Aufteilung der Währungen in
- 60% in Schweizer Franken (Aktien, festverzinsliche Anlagen, Konto)
- 20% in Euro (Aktien)
- 10% in US-Dollar (Aktien)
- 10% in diverse Währungen (Aktien)
Überlegen auch Sie sich, Ihr Geld zu einer höheren erwarteten Rendite anzulegen? Für Beträge ab CHF 250‘000 kann ein Vermögensverwaltungsmandat sinnvoll sein.
Lesen Sie hier mehr über ein Mandat zur Vermögensverwaltung in der Schweiz.
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6 Kommentare
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Zitat zum Thema Geld
FinanzZitat von FinanzMonitor.com.
Ich bin mich sehr eifrig auf ihrer Seite am Erkunden!
Leider habe ich mein Studium nicht abgeschlossen, verdiene aber jetzt trotzdem 80’000 SFr im Jahr.
Ich werde sicherlich meine Krankenkasse wechseln (keine Vergünstigung mehr) und die 3te Säule beziehen.
Momentan spare ich im Monat um die 2000.- Franken und habe durch Autoverkauf (Firmenwagen 280.-/Monat) doch schon ein kleines Polster zusammen.
Ich würde gerne ab nächsten Jahr, mein Geld anfangen zu investieren.
Ab welchem verfügbaren Betrag lohnt sich dies? Da ich mich sicherlich weiterbilden lassen möchte, wird wohl doch ein grösserer Betrag auf die Seite gelegt, somit ich wohl etwa mit 5000.- anfangen müsste. Lohnt sich so etwas? Würde es dann Sinn machen dieses Geld ganz in einen risikokleinen Fonds zu setzen, oder sollte man dies weiterhin aufsplitten?
Gibt es noch irgend einen Trick, mich bei meinem alten Wohnort beim Elternhaus angemeldet zu lassen? Denn momentan hat unser Dorf den tiefsten Steuerfuss vom Kanton ZH. Mein neuer Wohnort (15min entfernt) hat leider einen deutlich höheren Steuerfuss. Nun ist die Frage ob man so etwas elegant (Grauzone) lösen könnte, ohne sich strafbar zu machen.
Guten Tag Reto
Danke für Ihren Besuch auf FinanzMonitor.com und schön dass Sie fleissig am Sparen sind!
Zunächst als Randbemerkung: Gerade in jungen Jahren ist es wichtig in Weiterbildungen zu investieren, die später zu einem höheren Lohn führen werden. Damit haben Sie momentan den grössten Hebel zu finanzieller Wohlfahrt, und Sie sind auf dem richtigen Weg dazu.
Wir empfehlen, zuerst ein Polster von 3 bis 6 Monatslöhnen Bargeld (auf dem Bankkonto) anzusparen, bevor man in Aktien anlegt. Aktien sollte man zudem nur kaufen, wenn man einen langen Anlagehorizont hat, um nicht in einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen zu müssen.
Um direkt in Aktien zu investieren, sollte man wirklich vermögend sein – sonst erreicht man keine sinnvolle Risikostreuung (Diversifikation). In Ihrem Fall würde später eine Geldanlage in passive Fonds (ETF) sinnvoll sein. Das können Sie entweder direkt oder mit einem Fonds-Sparplan machen.
Betreffend Steuern – diese zahlt man dort, wo man seinen Lebensmittelpunkt hat. Vielleicht können Sie durchsetzen, dass Sie am neuen Wohnort nur Wochenaufenthalter sind, weil Sie dort nur eine ganz kleine Wohnung haben und Ihre Eltern und Ihre Freunde alle am alten Wohnort sind. Das erscheint uns auf den ersten Blick aber grenzwertig. Was eher noch geht ist, dass Sie sich erst Anfang des nächsten Jahres am neuen Wohnort anmelden – dann zahlen Sie für dieses Jahr zumindest noch die Steuern am alten Wohnort (massgeblich ist, wo man am 31.12. wohnte.
Sehr geehrtes FinanzMonitor-Team,
herzlichen Dank für die ausführlichen Tipps, welche ich mir in Ruhe zu Gemüte führen werde.
Vielen Dank nochmal und ein schönes Wochenende wünscht ihnen:
Esther
Sehr geehrtes FinanzMonitor-Team,
ich wurde von ihnen schon mehrfach sehr professionell i.B. auf Hypotheken und Freizügigkeitsgelder beraten – nochmal herzlichen Dank dafür.
Nun hätte ich da eine weitere Frage….. können sie mir ihre Einstellung zu sogenannten „Waldaktien“ oder „Waldfonds“ kundtun? Gemäss den Ideen von Rühl / Feiten im Buch „Investieren in Edelhölzer“ wäre Holz optimal, um das Aktiendepot zu diversifizieren. Mein Depot enthält momentan v.a. Aktien der Branchen Bank, Versicherung und Gold und da könnte ich mir gut eine Ergänzung mit Holz vorstellen, welche momentan so zwischen 5000 und 10000 Fr. betragen könnte.
Hätten sie mir hier einen Tipp oder würden sie von Investitionen in Holz eher abraten?
Herzlichen Dank: Esther.
Guten Tag Esther
Vielen Dank für Ihren erneuten Besuch auf FinanzMonitor.com und Ihre spannende Frage. Grundsätzlich empfehlen wir bei einem Anlagebetrag in Aktien unter einer halben Million Schweizer Franken das Geld ausschliesslich in Fonds (grösstenteils ETF – Exchange Traded Funds) anzulegen. Dabei sollten Schweizer Aktien und weitere Regionen (Europa, Asien/Schwellenländer und Nordamerika das Fundament bilden. So kann mit geringen Kosten das Risiko diversifiziert werden. Der „Markt“ kann mit dieser Strategie zwar nicht geschlagen werden, aber nur wenige Experten schaffen es langfristig, bei gleichem Risiko eine höhere Rendite als die des Marktes zu erwirtschaften.
Wer sich für Wirtschaft, Finanzen und Aktien interessiert und über ein ausreichendes finanzielles Polster verfügt, kann auch einen kleinen Teil seines Wertschriftenportfolios direkt in einzelne Aktien oder in Anlagenischen wie z.B. Rohstoffe/Holz anlegen, wenn sein Portfolio ansonsten gut diversifiziert ist. Wir empfehlen Ihnen deswegen, die Diversifikation Ihres bestehenden Portfolios näher anzuschauen.
Eine Investition in Holz-Aktien kann grundsätzlich interessant sein. Der globale Holzbedarf wird sicher weiter ansteigen, die Korrelation von Holz-Aktien mit anderen Aktien ist gering (was das Risiko Ihres gesamten Portfolios bei gleicher Renditeerwartung senken kann), und Sie investieren in eine Branche, in der Nachhaltigkeit und Ökologie immer wichtiger werden. Kostengünstige Anlagen in Holzaktien können Sie z.B. mit dem Kauf eines Fonds oder Zertifikats tätigen. Beispiele sind der Fonds iShares S&P Global Timber & Forestry (ISIN IE00B27YCF74) und das UBS-Zertifikat „Global Timber Index“ (ISIN CH0024564863). Beide legen in grosse Unternehmen aus der Holzbranche, wie Plum Creek Timber (grösster Waldbesitzer in den USA) und den Holzkonzern Weyerhaeuser, an. Von einer Direktanlage in einzelne Aktien aus der Holzindustrie würden wir absehen, denn selbst die obengenannten Fonds unterlagen in der Vergangenheit sehr starken Schwankungen von -50% und +100% innerhalb von jeweils weniger als 2 Jahren. Wenn Sie mit diesem Risiko umgehen können und Ihr bestehendes Portfolio breiter anlegen, dann können Sie eine Anlage in Holzaktien tätigen – der Anteil dieser Anlage an Ihrem Wertschriftenportfolio sollte aber sehr gering (unter 5%) sein.
Danke für diesen anschaulichen Artikel. Zufall oder nicht, meine Situation ist ähnlich wie das von Ihnen gezeigte Beispiel zur Geldanlage. Ich werde mich deswegen mal seriöser damit auseinandersetzen. Aber zuerst kommt die Steuererklärung dran, bevor ich anfange, Geld in Aktien anzulegen, das ich dem Staat abliefern muss.