Säule 3a: Konto oder Fonds?
Beim Vorsorgesparen mit der Säule 3a gibt es zwei Möglichkeiten der Geldanlage:
- Säule 3a-Konto: Das Geld wird auf einen Bankkonto angespart und wirft jährlich Zins ab
- Säule 3a-Fonds oder Wertschriftenvorsorge: Das Geld wird in einem Fonds angelegt, der je nach Ausprägung in bis zu 50% in Aktien investiert sein kann
Beide Formen dieses steuerbegünstigten Sparens haben dieselben Einschränkungen zum frühzeitigen Bezug des Geldes früher als fünf Jahre vor Erreichen des AHV-Alters. Das Alterskapital kann nur unter diesen Bedingungen frühzeitig bezogen werden:
- Erwerb von Wohneigentum
- Wechsel in die Selbständigkeit
- Auswanderung
- Invalidität (bei Bezug einer vollen Invalidentrente)
- Tod (in diesem Fall geht das Geld an die Erben)
Wer sich für das steuerbegünstigte Vorsorgesparen entschieden hat, kann frei zwischen den beiden Varianten 3a-Konto und 3a-Fonds wählen. Es ist auch möglich, nur einen Teil des Vorsorgekapitals in Fonds anzulegen. Wir zeigen nun die Vor- und Nachteile der beiden Varianten auf und geben am Ende eine Empfehlung ab.
Säule 3a Konto
Vorteile Säule 3a Konto
Positive Rendite: In der Vergangenheit war es immer so, dass die Zinssätze auf dem Vorsorgekapital positiv waren. Der Zins ist zwar nicht sehr hoch, aber es ist sichergestellt, dass man eine positive Rendite erzielt.
Keine Schwankungen: Aufgrund der sehr konservativen Anlage in ein Zinskonto unterliegt das Alterskapital keinen Schwankungen und steigt langsam, aber kontinuierlich an.
Keine Steuern: Zinsen auf Geldern aus der Dritten Säule sind steuerbefreit. Man bezahlt also die Verrechnungssteuer von 35% nicht und erzielt dadurch eine um rund die Hälfte höhere Rendite bei gleichem Zins wie bei der Anlage des Geldes in eine andere Konto-Anlageform. Zudem muss man auch keine Vermögenssteuer auf seinem Kapital in der 3. Säule bezahlen, was die Nettorendite weiter erhöht.
Nachteile Säule 3a Konto
Geringer Zins: Betrachtet man den langen Anlagehorizont für Gelder in der Säule 3a, sind die Zinssätze relativ bescheiden. Hier lohnt es sich, die Zinsen für 3a-Konten zu vergleichen (z.B. mit unserem aktuellen Säule 3a-Zinsvergleich) und zu der Institution zu wechseln, die einen hohen Zinssatz bezahlt. Ein Bankwechsel für 3a-Konten ist kostenlos.
Theoretisch langfristig geringere Rendite als bei Säule 3a-Fonds: Historisch, über sehr lange Zeiträume betrachtet, ist die Rendite an den Aktienmärkten höher als bei Sparkonten. Dies ist die Entschädigung der Anleger für das höhere Risiko dieser Anlagen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird deswegen ein 3a-Fonds, unter der Voraussetzung, dass die Gebühren massvoll sind, über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren eine höhere Rendite erzielen als ein 3a-Konto.
Säule 3a Fonds
Vorteile Säule 3a Fonds
Höhere maximale Rendite: Aufgrund der Investition in Aktien (max. 50%) und Obligationen ist mit 3a-Fonds eine höhere Rendite möglich als bei 3a-Konten.
Partizipation am Aktienmarkt: Für Kleinsparer oder Leute, die neben der dritten Säule über kein Kapital zum Aktiensparen verfügen, sind 3a-Fondskonten eine Möglichkeit, an steigenden Aktienkursen zu partizipieren, ohne selbst direkt in Wertschriften anzulegen.
Nachteile Säule 3a Fonds
Negative Rendite möglich: Aufgrund der Anlage in Wertschriften ist es möglich, dass der 3a-Fonds auch über mehrere Jahre eine negative Rendite erwirtschaftet.
Keine kurzfristige Anlage: Wegen der erwarteten Wertschwankungen sollten 3a-Fonds nur gekauft werden, wenn das Vorsorgekapital während mindestens fünf, besser zehn Jahren nicht bezogen werden wird. Für eine kurzfristige Anlagedauer (z.B. wegen baldigem Hauskauf, anstehender Pensionierung) empfehlen wir klar 3a-Sparkonten.
Hohe Gebühren: Die meisten Fondsanlagen mit der Säule 3a sind kostspielig. Nicht im Kauf oder Verkauf, sondern bei den Gebühren für die Verwaltung des Fonds. Diese Gebühren, ausgedrückt in TER (Total Expense Ratio), All-In oder Management Fees, betragen bei den meisten Banken mehr als 1.0%. Da höchstens 50% der Gelder in Aktien angelegt werden können und entsprechend mehr als 50% in rendite-schwachen Anlagen wie Obligationen angelegt werden, reduzieren diese Gebühren die erwartete Rendite massiv.
Empfehlung zur Anlage in der Säule 3a
Der Entscheid zwischen dem Vorsorge-Sparen mit einem 3a-Konto oder 3a-Fonds hängt vom Anlagehorizont und der persönlichen Risikobereitschaft ab. Wer das Geld über zehn Jahre nicht beziehen wird und Kursschwankungen (oder auch Kursverluste bei der Auszahlung) verkraften kann, für den empfiehlt sich aufgrund der langfristig höheren Rendite die Anlage in 3a-Fonds. Alle anderen Personen sollten ihr Vorsorgekapital mit einem 3a-Konto aufbauen.
Im Blickpunkt: Gebühren bei Säule 3a Fonds
Noch ein Wort zur 3a-Wertschriftenvorsorge: Banken bieten in der Regel mehrere 3a-Fonds mit unterschiedlichem Aktienanteil an. Die Credit Suisse beispielsweise hat drei solcher Produkte mit Aktien im Angebot: Mixta-BVG Defensiv (25% Aktienanteil), Mixta-BVG (35% Aktienanteil) und Mixta-BVG Maxi (45% Aktienanteil). Die Gebühren (Management Fees, TER) sind für alle drei Analgeprodukte hoch und unterscheiden sich nur geringfügig. Es macht deswegen in unseren Augen nur Sinn, das jeweilige Produkt mit dem höchsten Aktienanteil zu wählen. Dieser liegt je nach Bank zwischen 40 und 50%. So fährt man gebührentechnisch deutlich besser, wenn man z.B. in der Dritten Säule CHF 3’000 in einen Fonds mit 50% Aktienanteil anlegt und weitere CHF 3’000 auf dem 3a-Konto belässt, als wenn man CHF 6’000 in einen 3a-Fonds mit 25% Aktienanteil investiert.
Eine weitergehende Überlegung für Leute, die jährlich grössere Summen für die Altersvorsorge sparen können, ist nebst dem Einkauf in die Pensionskasse die folgende: Wer jährlich CHF 13’000 für die Zeit nach der Pensionierung sparen kann und davon einen Viertel in Aktien investieren will, hat zwei Möglichkeiten:
Variante 1
- CHF 6’500 in einen 3a-Fonds mit 50% Aktienanteil einzahlen
- CHF 6’500 in Obligationen anlegen
Variante 2
- CHF 6’500 auf ein 3a-Zinskonto einzahlen
- CHF 3’250 in Aktien anlegen (empfohlen: Indexfonds oder ETF)
- CHF 3’250 in Obligationen anlegen
Hier empfehlen wir aus drei Gründen die Variante 2: Erstens fallen die Steuern auf den Zinsen geringer aus, weil die Zinserträge in der 3. Säule steuerbefreit sind. Zweitens sind die Gebühren für die Anlage in Aktien und Obligationen so deutlich geringer. Und drittens bezahlen Sie beim Bezug von 3a-Geldern eine Steuer – somit unterliegen Kursgewinne mit Aktien in der Variante 1 einer Besteuerung, was bei Variante 2 nicht der Fall ist.
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19 Kommentare
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Zitat zum Thema Geld
FinanzZitat von FinanzMonitor.com.
Ich möchte gerne in einen ETF investieren. Finde mich aber im Dschungel von Angeboten nicht zurecht. Haben Sie Tipps, in welche ETF investiert werden sollte? Ich bin ziemlich risikobereit und kann über einen längeren Zeitraum (über 10 Jahre) ca. 10’000 CHF investieren. Habe bereits 2 normale 3a Konten, Silber-Anteile und 2 aktiv verwaltete Fondssparpläne, die ich letzten Monat einrichten liess (1x in CH-Unternehmen und 1x in globale Unternehmen). Anstatt das Geld im 3a-Konto in einen Fonds zu packen, möchte ich lieber von den reduzierteren TER der ETF profitieren.
Guten Tag „März 2018“
Letztendlich ist es – falls man auf Aktien setzen will – sinnvoll, ein passiv anlegendes Produkt mit möglichst hohem Aktienanteil und möglichst tiefen Kosten zu wählen. Ein konkretes Produkt möchten wir nicht empfehlen.
Um die Risiken zu streuen, ist es zudem sinnvoll, grössere Geldbeträge über mehrere Jahre verteilt einzuzahlen.
Was halten Sie von den 3a Vorsorgefonds der Bank CIC? Die Kosten sind gleich, ob passiv oder aktiv (0.5% im Jahr). In diesem Fall spielen die Kosten keine Rolle ob passiv oder aktiv, oder? Oder wenn Sie von Kosten reden, meinen Sie diese Kosten oder die Kosten beim Beziehen der Gelder, z.B. bei der Pensionierung? Wie viel werfen derzeit die Obligationen ab? Ich habe gedacht, so ein Konto zu eröffnen und 4 verschiedene Fonds auswählen, eins konservativ (Sarasin Tranche A), 2 ausgewogen (CSA Mixta-BVG I, Baloise Mix 25 Plus) und 1 dynamisch (Swisscanto BVG 3 Oeko 45 R). Die Fonds darf man jederzeit wechseln. Die Anlagedauer kenne ich noch nicht, es kann alles möglich sein, von ich wandere nächstes Jahr aus bis ich lasse mich hier (früh-)pensionieren. Macht es Sinn solche Fonds zu nehmen?
Ich muss noch dazu sagen, dass ich jedes Jahr das Maximum einzahle, wobei 1800 zahle ich bei einer Versicherung, da ich schon vor über 20 Jahren (leider) an dieser Police gebunden bin.
Ich habe noch eine allgemeine Frage. Wie viel würden Sie vom ganzen Vermögen der 3. Säule in Fonds und wie viel auf einem Konto? Ich möchte das Geld verteilen, habe schon (neben der Versicherung) 5 Kontos mit unterschiedlichen Beträgen, eins davon mit einem UBS Fonds (sehe gerade, die Kosten sind zu hoch!). Bin 46 Jahre alt übrigens.
Guten Tag Elisa
Sie müssen die gesamten laufenden Kosten betrachten. Die Kosten bei Auszahlung sind nicht relevant, da diese sowieso anfallen werden, egal ob Konto oder Fondslösung.
Die 0.5% Kosten bei der Bank CIC kommen zusätzlich zu den in den Factsheets der Fonds ausgewiesenen Kosten hinzu, was es dann schon recht teuer macht.
Sie müssen sich zuerst überlegen, wie viel Risiko Sie eingehen wollen (z.B. wie gut schlafen Sie noch nach einem Börsencrash) und können (z.B. wie früh benötigen Sie das Geld wieder). Solche Fragen klärt man z.B. anhand eines Fragebogens mit einem Bankberater. Bei Aktienfonds sollte man z.B. mindestens einen Anlagehorizont von 8 Jahren haben – Sie sollten also nicht Geld in Fonds anlegen, das Sie ev. nächstes Jahr nach einer Auswanderung benötigen würden (weil auf kurze Sicht starke Kursrückgänge möglich sind).
Angesichts der tiefen Zinsen mit Obligationen halten wir es für ratsamer, einen Teil auf einem reinen 3a-Konto zu lassen und bei entsprechender Risikobereitschaft und Risikofähigkeit einen Teil in einen kostengünstigen 3a-Fonds mit möglichst hohem Aktienanteil zu investieren. Fonds mit z.B. nur 25% Aktienanteil dürften es schwierig haben, eine ordentliche Rendite abzuwerfen (weil aufgrund der tiefen Zinsen der kleine Aktienanteil die ganzen Kosten decken und darüber hinaus noch eine Rendite erwirtschaften soll).
Ich bin 35 und habe bisher erst einmal CHF 6000 in ein normales 3a Konto bei der ZKB einbezahlt, welches eine sehr schlechte Verzinsung bietet. Eine Auflösung ist in absehbarer Zeit nicht geplant, da ohnehin fast noch kein Kapital vorhanden ist. Nun überlege ich mir, ab sofort auf einen Swisscanto Vorsorge Fonds zu setzen. Ich habe jedoch das Gefühl, dass die Kurse momentan eher hoch sind, würden Sie empfehlen mit der Einzahlung noch bis Ende Jahr zuzuwarten? Ich dachte beispielsweise an Swisscanto BVG 3 Portfolio 45R. Der TER liegt bei 0.54%. Könnte sich das auszahlen?
Guten Tag Sander
Angesichts der momentan sehr tiefen Zinsen kann es für risikofreudige Anleger, die das Geld lange nicht benötigen, Sinn machen, die 3a-Gelder in Fonds zu investieren. Die Chancen stehen gut, dass Sie damit in 10+ Jahren eine höhere Rendite erzielen werden als mit einer reinen Kontolösung.
Sie vermeiden, auf dem Höchststand zu kaufen, indem Sie die Investition verteilen. Bei CHF 6000 macht das nicht so viel Sinn, aber wenn Sie planen, jährlich CHF 6000 einzuzahlen, dann werden Sie die Höhen und Tiefen der Kurse mit diesem Vorgehen über die Zeit glätten.
Wir können nicht einzelne Fonds empfehlen. Bei Ihrem Fonds müssen Sie überprüfen, ob nebst dem TER noch weitere Kosten (pauschale Verwaltungskommission) fällig werden. Es handelt sich um einen „Fund of Funds“, d.h. die tatsächlichen gesamten Kosten werden vermutlich über 1% liegen – erkundigen Sie sich bei Ihrem Bankberater.
Seit einiger Zeit gibt es 3a-Fonds mit mehr als 50% Aktienanteil. Wir raten risikofreudigen Anlegern dazu, ein solches Produkt mit deutlich über 50% Aktienanteil zu wählen, das passiv / via ETF investiert ist. Wenn Sie wie beim BVG 3 Portfolio 45R „nur“ 45% Aktienanteil haben, dann ist ein hoher Anteil in Obligationen angelegt, in diesem Fall momentan rund 1/3. Obligationen werfen aktuell deutlich weniger als 1% Zins ab, d.h. die Kosten des Fonds für diese Anlageklasse sind höher als die Rendite. Dadurch würde es anstelle von Obligationen Sinn machen, das Geld auf dem Konto zu lassen. Wenn Ihnen das Risiko mit z.B. 75% Aktienanteil zu hoch ist, dann investieren Sie z.B. 2/3 des Betrags in einen solchen Fonds (der effektive Aktienanteil Ihrer 3a-Gelder beträgt dann noch 50%) und 1/3 des Betrags belassen Sie auf dem Konto.
Ich bin 40 und habe derzeit zwei 3a Säule mit entsprechend niedriger Verzinsung. Würde es sich lohnen die Guthaben in z.B. Swisscanto (CH) Vorsorge Fonds 75 passiv VT zu wechseln? Ein Vorbezug der Gelder ist nicht geplant.
Guten Tag Alex
Angesichts der sehr tiefen Zinsen kann es für Anleger mit entsprechender Bereitschaft und Fähigkeit, Risiken einzugehen, Sinn machen, langfristig nicht benötigte Gelder in der Säule 3a in Fonds anzulegen. Dabei empfehlen wir passiv verwaltete Fonds mit möglichst tiefen Kosten (TER) und möglichst hohem Aktienanteil (weil ansonsten die Kosten im Verhältnis zum erwarteten Ertrag zu hoch sind und eine reine Kontolösung vermutlich rentabler wäre).
Allgemein wird empfohlen, beim Kauf von Aktien nicht den gesamten Betrag aufs Mal zu investieren, sondern die Investition zu verteilen, um nicht im „teuersten“ Moment zu kaufen.
Ich möchte jährlich ca. 2000.- in ein 3a Vorsorge-Fonds investieren. Anlagedauerum die 25 Jahre. Ein 3a Zinskonto ist bereits vorhanden! Was halten Sie vom Mi-Fonds (CH) 40 V mit 0.86 TER?
Guten Tag Daniel
Sie sollten sich in Ihrer Situation für einen 3a-Fonds mit mindestens 65% Aktienanteil entscheiden, weil so langfristig die Renditeaussichten am besten sind. Vorsorgefonds mit einem Aktienanteil von über 50% werden seit einiger Zeit von verschiedenen Banken angeboten.
Ich bin 27 und mein Bankberater bei der Raiffeisen hat mir empfohlen einen Teil von meinem 3a Vorsorgekonto in einen Fonds zu investieren.
Nun zahle ich monatlich die Hälfte auf das Konto 0.5% Zins und die Hälfte in den Raiffeisen Pension Invest Futura Balanced Fonds ein. Da ich mich etwas informiert habe, wollte ich eigentlich einen passiven Fonds. Der vorgeschlagene hatte mir mit 60% Aktien aber ein zu grosses Risiko und so habe ich mich mangels Alternativen trotzdem für den Futura Balanced entschieden. Nun habe ich mir aber die Gebühren genauer angeschaut und mit TER 1,1% und Mangement Fee 1.1% scheinen mir die doch recht hoch.
Was empfehlen Sie mir, wenn ich nicht viel Risiko eingehen will? Entstehen bei einem Verkauf vom Fonds weitere Gebühren und soll ich das Konto einfach lassen und nicht mehr in den Fonds einzahlen?
Guten Tag Jana
Es macht momentan keinen Sinn, Fonds mit tiefem Aktienanteil zu kaufen. Der Grund ist, dass Obligationen kaum Zins abwerfen (weniger als die Kosten), und bei einem Zinsanstieg würde der Fonds an Wert einbüssen (weil er Obligationen mit tieferem als dem Marktzins hält). Wenn Sie nicht die Hälfte Ihres 3a-Guthabens mit 60% Aktien anlegen wollen (entspricht einem Aktienanteil von 30% auf Ihr gesamtes 3a-Guthaben), dann sollten Sie zukünftig nur noch auf das 3a-Konto einzahlen, bis die Aktien im 3a-Fonds den gewünschten Aktienanteil Ihres gesamten 3a-Vorsorgeguthabens entsprechen. So wird Ihr Aktienanteil mit der Zeit sinken. Erreicht er das gewünschte tiefere Niveau, dann können Sie wieder monatlich einen Teil Ihres Geldes in den Fonds fliessen lassen.
Ein passiv verwalteter Fonds weist aufgrund der geringeren Kosten auf lange Sicht meist eine bessere Performance als ein vergleichbarer, aktiv verwalteter Fonds auf. Erkundigen Sie sich für Alternativen, deren Kosten und über die Kosten eines Wechsels.
Ich bin anfang 30 und besitze ein 3a Konto. Kürzlich habe ich in ein diversifiziertes ETF basiertes Portfolio investiert.
Empfehlen Sie einen zusätzlichen 3a-Fonds mit maximalem Aktienanteil? Wie sieht eine optimale Kombination des Investments mit welchen Anteilen aus? Welche(s) Produkt(e) können Sie heute empfehlen?
Guten Tag Markus
Diese Fragen lassen sich nicht eindeutig beantworten. Sie müssen über ihr gesamtes Vermögen eine Aktienquote festlegen, die Sie mit Ihrem Risikoprofil tragen können und wollen. Es macht Sinn, beim Vermögen auch die 3a-Gelder mit zu betrachten, ausser das Geld wird bald benötigt (z.B. Kauf Immobilie mit Bezug und nicht mit Verpfändung). Haben Sie eine Aktienquote festgelegt, dann müssen Sie schauen, wie Sie die Gelder möglichst kostengünstig anlegen. Hierzu machen passiv verwaltete ETF Sinn. Zudem kann es sinnvoll sein, 3a-Gelder nicht in Aktien anzulegen, weil dort die Zinserträge steuerfrei sind (siehe Artikel), und dafür mit den übrigen Ersparnissen stärker in Aktien investiert zu sein. Dieser Vorteil der Steuerfreiheit fällt mit den sehr tiefen Zinsen aber fast nicht mehr ins Gewicht.
Gibt es Säule 3a Konten, bei denen ich selbst entscheiden kann wie das Geld angelegt wird?
Guten Tag JLL
Ja, es gibt 3a-Depots/Wertschriftenlösung, wo man im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben (d.h. z.B. dass keine beliebig hohe Aktienquote möglich ist) selbst mitentscheiden kann, wie das Geld angelegt wird. Sie können hier eine Beratung oder auch einfach Unterlagen anfordern: https://www.finanzmonitor.com/3a-kostenlose-beratung/
Besten Dank für Ihre Antwort ! Wie immer schnell und eindeutig, so dass man was damit anfangen kann.
Weiter so und freundliche Grüsse
Charly
Die Säule 3a Kontis der ZKB werden relativ schlecht verzinst. Man empfiehlt mir alternativ (mehr) in den Vorsorgefonds 20 oder 45 zu investieren (TER 0.75%). Was halten Sie von dieser Massnahme ?
PS. In den nächsten 5 – 8 Jahren will ich Teile der 3. Säule Kontis zur teilweisen Hypothekenauflösung benützen.
Guten Tag Charly
Interessant: Die ZKB hat die 3a-Zinsen gesenkt und empfiehlt natürlich nicht einen Anbieterwechsel, sondern einfach mehr Risiko einzugehen…
Wir würden wie im Artikel dargelegt davon abraten. Bei Ihnen mit Ihrem recht kurzen Anlagehorizont sowieso; Sie müssten ja bereits in ein paar Jahren Ihren Aktienanteil senken und die Fonds schrittweise wieder verkaufen.
Ein TER (Total Expense Ratio) von 0.75% mag günstig erscheinen, ist es aber nicht. Denn: Auf dem risikolosen Anteil von 55% erhalten Sie momentan praktisch 0% Zins (bei einer Zinssteigerung würde die Rendite sogar negativ sein). Um schon alleine die jährlichen Kosten zu decken und das Kapital zu erhalten müsste auf dem Aktienanteil also 1.67% Rendite erzielt werden. Das ist sicher machbar, aber damit haben Sie noch keinen Ertrag erzielt. Beim ZKB Vorsorgefonds mit 20% Aktienanteil und einem TER von ebenfalls 0.75% sieht es deutlich schlechter aus: Bei 0% Rendite auf festverzinslichen Anlagen müssten die 20% in Aktien 3.75% jährlich erzielen, damit alleine die Kosten gedeckt sind. Lassen Sie sich auch nicht durch die Performance der letzten 12 Monate blenden: Diese ist durch das gesunkene Zinsniveau zu erklären und ist ein Einmal-Effekt.
Sie fahren mit folgender Strategie risikoloser und werden mit grosser Wahrscheinlichkeit auch eine höhere Rendite erzielen: Transferieren Sie Ihr Säule 3a-Konto zu einem Anbieter mit einem höheren Zins. Behalten Sie die reine Kontolösung. Wenn Sie in Aktien anlegen wollen, dann investieren Sie selbst Vermögen ausserhalb der dritten Säule in ETF/Indexfonds mit 100% Aktienanteil.